Donnerstag, 11. Februar 2010

Schweigen der Lämmer — oder der Schafsköpfe?

Kaum äußert man sein tiefes Unbehagen über die Entscheidung, als Rechtsstaat gestohlene Bankdaten zu kaufen und zu weiteren Diebstählen in diese Richtung wenigstens implizit (und in Interviews mittlerweile kaum vorhohlen) aufzufordern, wird einem in Leserpostings hämisch unterstellt, wohl selbst befürchten zu müssen, auf besagter CD zu stehen. Dder Gedanke, daß einen auch als Nicht-Betroffener die Sache ganz prinzipiell stören könnte, ist solchen Leuten wohl noch nicht gekommen.

Deshalb sei ein Gedicht von Pastor Niemöller, das er seinerzeit im KZ Dachau schrieb, zitiert:
Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie die Sozialisten einsperrten, habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Sozialist.
Als sie die Juden einsperrten, habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr,
der protestieren konnte.

Mutatis mutandis könnte man — nein: muß man vielmehr mittlerweile bereits! — dichten:
Als die Finanz die Kapitalisten schröpfte, habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Kapitalist.
Als sie die Unternehmer ausquetschte, habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Unternehmer.
Als sie die Steuerflüchtlinge verurteilten, habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Steuerflüchtling.
Als sie die Steuerberater einsperrten, habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Steuerberater.
Als sie schließlich mich enteigneten, gab es keinen mehr,
der protestieren konnte.
Die Signale gehen immer deutlicher in diese Richtung. »Terrorbekämpfung«, »EU-Geldwäsche-Richtlinie« — wie immer die Vorwände heißen: es geht um den gläsernen Bankkunden, den jederzeit beherrschbaren Untertan. Einige unentwegte Neidgenossen haben es aber noch nicht begriffen. Sorry, aber meine Geduld mit derlei Begriffstützigkeit ist endenwollend!

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