Samstag, 9. Januar 2010

Diebe an der Macht

So nennt der deutsche Promi- & Paradephilosoph Peter Sloterdijk in der Frankfurter Allgemeinen jene Vorstellungen früherer »kritischer Ökonomie« im Gefolge von Rousseau & Co., die damit erklären wollen, »wieso die Reichen seit je auch die Herrschenden sind: Wer bei der anfänglichen Landnahme zugegriffen hat, wird auch bei späteren Machtnahmen ganz vorn sein.« Was bei Marx und seinen Epigonen daraus gedechselt wurde, ist sattsam bekannt: die Leier vom ungerechten Mehrwert, der den armen Werktätigen geraubt werde und in den Taschen der »Expropriateure«, der »Bourgeoisie« lande.

Mittlerweile sieht die Realität erkennbar längst anders aus: die »Diebe« sind nicht die pöhsen Unternehmer, sondern jede allgegenwärte Kleptokratie von Staatsbeamten, staatsfinanzierten »Intellektuellen« und — als mehrheitsbeschaffendes Stimmvieh unverzichtbar — jede Menge an Empfängern von »Staatsleistungen« und »Staatsunterstützungen«, bei denen schamhaft verschwiegen wird, daß sie dem guten Staat ja nicht vom Himmel regnen, sondern durch das Abpressen immer höherer Steuern und das Eingehen immer ruinöserer Schulden finanziert werden.

Bemerkenswert, daß Sloterdijk, ein typischer Intellektueller der 68er-Bewegung, das nicht nur erkennt (die meisten dieser Sorte verweigern ja sogar die Kenntnisnahme dieser offenkundigen Tatsachen!), sondern auch — und mit unverkennbar kritischem Aplomb — ausspricht!

Aus seinem Mund daher Worte wie »Enteignung per Einkommenssteuer« und »Kleptokratie des Staates« zu vernehmen, gibt Hoffnung! Sloterdijk, der in der Vergangenheit des öfteren bewiesen hat, eine gute Witterung für geschehende und kommende Umbrüche zu haben (man denke etwa an seine höchst umstrittenen »Regeln für den Menschenpark«), könnte der Herold eines baldigen Niederganges der Kleptokraten sein. Zeit wäre es ja.

1 Kommentar:

  1. "Paradephilosoph" ist auch gut. "Fernsehphilosoph" war meine Erfindung :-)

    Er besticht weniger mit großer Litteratur wie Nietzsche oder mit Klassifizierungen wie Kant, sondern mit Äußerungen wider den Mainstream. Und das ist heute schon viel.

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