Donnerstag, 29. Mai 2025

In Ascensione Domini

von LePenseur
 
 
Und noch eine Doppel-Repräsentation zum heutigen Festtag: eine herrlich naturalistisch-impressionistische Himmelfahrt als Gemälde (weiß jemand den Maler zu nennen? Bitte im Kommentarbereich. Danke!):
 

Und hier noch ein Musikstück, das mir, wie ich zugebe, deutlich besser gefällt als die Symphonie von Messiaen:



Es spielt das Finnish Radio Symphony Orchestra (wie immer es auf finnisch heißen mag) unter der Leitung von Sakari Oramo, Pianist ist Olli Mustonen
 0:00 - I. Moderato | 18:08 - II. Lento | 26:12 - III. Allegro energico (attacca)
 
Was aber hat nun Ottorino Respighis Concerto in modo misolidio (also: "Klavierkonzert in der mixolydischen Kirchentonart") mit dem Fest Christi Himmelfahrt zu tun? Das hier:



Der gregorianische Gesang des Introitus Viri Galilaei aus der Himmelfahrtsmesse wird von Respighi in seinem Klavierkonzert aus dem Jahr 1925 in seine eigene spätromantisch-impressionistische Klangsprache auf höchst faszinierende Weise transformiert und eingebettet:
In 1925, whilst working on Vetrate di Chiesa and the opera The Sunken Bell, Respighi finished what he considered his best work, the one that would outlive all his others and bear an enduring testament to his art: the Concerto in modo misolidio for piano and orchestra. The concerto received its world premiere at Carnegie Hall in New York on December 31st, 1925, with Respighi appearing as soloist under Willem Mengelberg and the New York Philharmonic. 

Nun, Respighis Einschätzung sollte sich im Konzertalltag leider nicht bewahrheiten: seine "Römischen" Tondichtungen, insbes. die Pini di Roma und Fontane di Roma, sind weitaus häufiger zu hören — und aus meiner Jugend- und Studienzeit weiß ich um die Popularität seiner Antiche Danze ed Arie, die man damals bei jeder "niveauvollen" Party (also wenn linke Studenten nicht gerade kiffen und/oder rudelbumsen wollten) in den etwas kühl-ernüchternden Stunden nach Mitternacht ("Wir war'n, wie man so sagt, après ...", wie es der Qualtinger so unnachahmlich in Der Papa wird's schon richten ausdrückte) im Hintergrund zu philosophischen Gesprächen dahinplätschern ließ ...

Habent sua fata nicht bloß libelli, sondern auch musicae ...

6 Kommentare:

  1. Diese Bild ist einfach nur Kitsch. Künstlerisch uninteressant.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Lieber Anonymus
      Mein augenblickliches Erstaunen mit dem selben Vor-Urteil sofort erfolgreich unterdrückend, muss ich das Bild nun dennoch immer wieder betrachten. Es ist - fern jeder "modernen" Versuchung - doch eigentlich hervorragend gemalt! Das Licht über der Szene ist unwirklich, das erschockene Erstaunen der Jüngerschar verständlich. Die Darstellung muss nicht erklärt werden, der Schock des Ereignisses wirkt auch heute unmittelbar. Dieser entschwebende Christus versetzt der Brust des Betrachters einen spürbaren Schlag. Was muss ein Bild noch mehr erreichen?
      (Es könnte von einem russischen oder polnischen Künstler stammen - ich kann gar nichts finden.)

      Löschen
  2. Cher (chère?) Anonym,

    "Wat den einen sin Uhl is den annern sin Nachtigall", sagt der Volkmund an der Waterkant. Sie wissen das Sprichwort zu bestätigen ...

    AntwortenLöschen
  3. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und wahrscheinlich ist es ohnehin falsch. Aber vielleicht stammt es von Natalya Tsarkova.

    Und bezüglich Kitsch: Kitsch kann so vieles sein. Von einer mit Fett beschmierten Badewanne über ein Urinal am Boden liegend bis hin zu einer gemalten Suppendose tausendfach reproduziert.
    Und sofern es nicht AI generiert ist - zumindest ist es Kunsthandwerk.

    AntwortenLöschen
  4. OT

    Ein schönes Meme für die Sammlung von Le Penseur.

    https://x.com/Rothmus/status/1928622263697354814

    AntwortenLöschen
  5. Geschätzter Kollege Sandokan,

    von der Pinselführung und generellen Stilistik (vlg. hier: http://www.nataliatsarkova.net/opere.asp) glaube ich eher nicht, daß Natalya Tsarkova es gemalt hat. Mich erinnert insbes. die Fähigkeit, von der Leinwand Licht hervorbrechen zu lassen, an den Spanier Vicente Romero Redondo (der solch ein religiöses Sujet allerdings kaum gemalt haben dürfte!) - vgl. bspw. hier:
    https://svistanet.com/hudozhniki-i-art-proekty/kartini-i-zhivopis/zhenskie-obrazy-v-kartinax-xudozhnika-visente-romero-redondo.html
    oder hier:
    https://www.fineartandyou.com/2013/07/spanish-figurative-painter-vicente.html
    Aber wie gesagt: der könnte es, aber wird es wohl nicht gemalt haben ...

    -----

    Cher Robert,

    Sie haben völlig recht: das Bild ist "packend" (auch wenn man nicht oder nur wenig religiös ist) - und das ist eigentlich fast immer ein untrügliches Zeichen, daß es eben kein Kitsch ist ...

    AntwortenLöschen

Forums-Trolls, die die Kommentarfunktion zugemüllt hatten, machten die Moderation von Kommentaren nötig. Da der Blogbetreiber weder Zeit noch Lust hat, ständig den Blog zu beobachten, können auch mehrere Tage vergehen, bevor ein Kommentarposting freigeschaltet wird. Bitte um Verständnis.

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die gem. DSGVO notwendige Zustimmung, daß dieser im Falle seiner Freischaltung auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger«-Software vorgegeben ist weiters, daß Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie sie bekanntgeben, gespeichert wird. Dasselbe gilt für für Meldung als »Follower« u. dergl. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars begehren, können Sie dies unter Angabe des bezughabenden Artikels, sowie von Datum und Uhrzeit ihres Kommentars tun. Ihr Kommentar wird dann innerhalb einer dem Blogbetreiber zumutbaren Zeit gelöscht wird (auch dies kann mehrere Tage dauern).

Ob etwaige Daten eines Kommentators (IP-Adresse etc.) von der »Blogger«-Software automatisch gespeichert und/oder weiterverarbeitet werden, entzieht sich der Kenntnis des Blogbetreibers, ist von diesem aber weder beeinflußbar noch kontrollierbar. Zu diesem Fragen wenden Sie sich bitte an:

https://www.google.de/contact/impressum.html

Hier finden Sie auch einen Hinweis zur »Datenschutzerklärung«:

https://policies.google.com/privacy?hl=de

Auf diesem Blog herrscht auch hinsichtlich der Kommentare weitestgehende Redefreiheit. Gelöscht werden jedoch Kommentar
1. durch deren Stehenlassen sich der Blogbetreiber strafrechtlichen Sanktionen aussetzen würde;
2. die dazu dienen, diesen Blog öffentlich zu diskreditieren;
3. Werbeeinschaltungen (auch in Form von Schleichwerbung);
4. persönliche Beleidigungen und ähnliches (bitte argumentieren Sie möglichst sachlich).
5. Kommentare, die ohne oder nur geringen inhaltlichen Zusammenhang mit dem Artikel oder dem daran schließenden Kommentarverlauf gepostet werden (»off topic«), können — evtl. nach Abwägung der Informationsinteressen im freien Ermessen des Blogbetreibers — durch den Administrator gelöscht werden.

Wem das nicht frei genug ist, dem sei dringend geraten, seinen eigenen Blog zu eröffnen.