Mittwoch, 30. April 2025

Heute vor hundert Jahren

von LePenseur
 
 
... wurde vom Magistrat*) der Stadt Linz dem Antrag eines in Deutschland wohnhaften Herrn Adolf Hitler auf Entlassung aus der österreichischen Staatsangehörigkeit stattgegeben; ab diesem Zeitpunkt lebte er als Staatenloser im Deutschen Reich. So viel also zum alten Vorwurf, Deutschland hätte uns Österreichern den GröFAZ zu verdanken gehabt. Nein, war nicht so! 
 
Aus der Staatenlosigkeit wurde er (nach mehreren vorherigen vergeblichen Versuchen) zwecks Teilnahme an der Reichspräsidentenwahl 1932 schließlich von einem Parteigenossen, der als Minister im Ländchen Braunschweig amtierte, als Regierungsrat beim Landeskultur- und Vermessungsamt (mit 25. Februar 1932) im Dienst als Sachbearbeiter bei der Braunschweigischen Gesandtschaft in Berlin angestellt, war damit Bürger des Freistaates Braunschweig und zugleich Reichsbürger.
 
Also nix mit: "... den haben wir von den Ösis bekommen"! Da war viel Hirnschmalz und Ränkeschmiederei von deutscher Seite dabei. Und letztlich: ernannt zum Reichskanzler wurde er nicht von einem Ösi, sondern vom Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Deutscher geht wohl schwer ...
 
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*) so wird in Österreich die Stadtverwaltungsbehörde einer der 15 "Städte mit eigenem Statut" (Art. 117 Abs. 7 B-VG) genannt.

8 Kommentare:

  1. Ob von "den Österreichern" oder nicht, das ist Korinthenkackerei, wie man bei uns sagt. Man könnte auch sagen, und wäre damit an den historischen Fakten näher dran: Wir haben den Herrn der Ostmark zu verdanken. Ob man es nun "Österreich" nennt, "Ostmark" oder sonstwie, das ist nur Politfolklore, denn alles ist die eine deutsche Nation. Ergo war auch der Herr aus "Oberösterreich" natürlich Deutscher. Die Deutschen wussten schon, warum sie ihm (fast bis zum schändlichen Ende) zujubelten wie kaum einem zweiten in ihrer Geschichte.

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  2. Wesentlich gedenkwürdiger als dieses vergleichsweise banale Ereignis ist doch wohl, was heute vor 80 Jahren geschehen ist - und ich setze sofort hinzu: Wenn man der Sieger-Geschichtsschreibung denn Glauben schenken möchte. Denn Anhaltspunkte und Hinweise, dass H. nicht am 30. April 1945 sich suizidiert hat, sondern entkommen und über Spanien nach Lateinamerika gelangt ist, wo er erst Jahrzehnte später, bis zum Schluss unerkannt, eines natürlichen Toes gestorben sein soll, sind zwar ebenso wenig hieb- und stichfest belegt, aber eben auch nicht belastbar widerlegt. Und bei dem, was die Siegermächte aus politischem Interesse sehr schnell über die Umstände von H.'s Selbstmord in die Welt gesetzt haben, wie wie bei allem aus dieser Richtung mehr als Vorsicht angebracht.

    Aber sei's drum - das wird sich so wenig jemals klären lassen wie der Mord an Kennedy u.a. Wichtiger an einem Tag wie heute erscheint mir, einer schillernden, höchst ambivalenten historischen Figur zu gedenken, der schwerste Fehler gemacht hat und zugleich doch einer der begabtesten und erfolgeichsten Politiker war, die Deutschland jemals besaß und unserem Vaterland Größe und Prosperität geschenkt hat wie kaum einer vor ihm.
    Sein historisch schwerster Fehler: Dass er - der Russland eigentlich verstand und eine innere Nähe dorthin hatte, denn er wusste aus schrecklichen Erfahrungen im WK I, wie perfide der Westen ist - sich von unfähigen und kriegslüsternen Wehrmacht-Generälen den Russland-Feldzug einreden ließ und damit einen nie dagewesenen Untergang Deutschlands einleitete. Wäre er in einem guten Verhältnis zu Russland verblieben, wäre die Geschichte ganz anders verlaufen, und uns wäre eine mittlerweile 80 Jahre währende Fremdherrschaft durch den Deep State.

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  3. Ja. Und er hatte nur EINEN Hoden, nach Rolf Hochhuth auch eine vom Ziegenbock abgebissene Pimmelspitze, hat im Zorn in die Teppichkante gebissen, hieß in Wirklichkeit Schicklgruber, und
    wollte eine "stolze, herrische und grausame Jugend". Hat aus nackter Bosheit das engelgleiche Polen
    "überfallen".

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  4. "Erster Mai, und Adolf ist stets dabei!" Die BRD-Köter feiern jährlich einen Feiertag, den sie den "Nazis" verdanken, die übliche Verlogenheit ...

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  5. Endlich mal wieder was über Hitler, den Unösterreichischsten aller Österreicher, den Deutschesten aller Deutschen.
    Um sogenannte alternative Tatsachen war es in letzter Zeit etwas still geworden. Hier, bei LePenseur funkelt eine davon am 30. April 2025 erneut in aller Pracht.
    Die Wikipedia-Tatsachen-Alternative zu diesem Thema harmoniert mit dem Gefunkel eher weniger:
    „Deutschösterreich und die Weimarer Nationalversammlung
    Schon am 9. November 1918, sechs Tage nach dem Waffenstillstand zwischen Österreich-Ungarn und der Ententemacht Italien, wandte sich die provisorische Nationalversammlung an den deutschen Reichskanzler mit der Bitte, Deutschösterreich in die Neugestaltung des Deutschen Reiches einzubeziehen. (…) Am 12. November 1918 wurde das Gesetz über Staats- und Regierungsform von der Provisorischen Nationalversammlung für Deutschösterreich einstimmig unter Jubel angenommen. Sein zweiter Artikel lautete: „Deutschösterreich ist ein Bestandteil der Deutschen Republik. (…) Die deutsche Reaktion auf das Votum der provisorischen österreichischen Nationalversammlung vom November 1918 für den Anschluss war positiv. (…) Nach dem von den beiden Außenministern Ulrich von Brockdorff-Rantzau und Otto Bauer am 2. März 1919 unterzeichneten „Anschlußprotokoll“ sollte „Deutsch-Österreich als selbständiger Gliedstaat in das Reich eintreten.“ - - - - Einstimmig unter Jubel!
    Jedoch: „Die Siegermächte kritisierten das Anschlussprotokoll als Verletzung des vom Deutschen Reich am 28. Juni 1919 akzeptierten Vertrags von Versailles und verlangten die Änderung.“
    Wären die damaligen Siegermächte also nicht dazwischen gegrätscht, hätte der „in Deutschland wohnhafte Herr Adolf Hitler“ beim Magistrat der Stadt Linz gar keinen „Antrag auf Entlassung aus der österreichischen Staatsangehörigkeit“ stellen müssen, sondern wäre aus derselben automatisch „entlassen“ und ebenso automatisch zusammen mit den übrigen einstimmig jubelnden Deutschösterreichern mit der ersehnten deutschen Staatsbürgerschaft beglückt worden.
    Herr Adolf Hitler war somit keinesfalls, wie insinuiert, der isolierte, sonderliche, vaterlandslose Geselle, der sein Deutschösterreichisches Erstgeburtsrecht für einen lausigen Piefke-Pass verscherbeln wollte. Seine Mit-Deutschösterreicher wären ihm gern scharenweise einstimmig und unter Jubel auf diesem Weg gefolgt, genauer: 1919 vorausgeeilt. Sie wollten sein ein einig Volk mit Piefkes – wenn man sie denn gelassen hätte.
    Aber aufgeschoben war nicht aufgehoben. Am 12. März 1938 war es dann endlich soweit: da nämlich rückten
    „Soldaten der Wehrmacht, Einheiten der SS-Verfügungstruppe und Polizisten – insgesamt rund 65.000 Mann mit teils schwerer Bewaffnung – unter dem Jubel großer Teile der österreichischen Bevölkerung ein. (…) Somit stand er (der Herr Hitler / WGP) als Vollender der großdeutschen Sehnsucht da, die viele Österreicher in der Zwischenkriegszeit empfanden. Gegenwehr gab es nirgends, obwohl die chaotischen Verhältnisse, …. dazu Gelegenheit geboten hätten.“
    So liegt der Blogwirt mit seinem Resümee also mal wieder goldrichtig: „Deutscher geht wohl schwer…“
    Aber an all diese Geschehnisse und Zusammenhänge konnte sich Kamerad Schnürschuh Punkt Kriegsende nicht mehr erinnern. Und seine hernach gefertigten Schnürschuhe auch nicht. Tragisch. Dissoziative Amnesie nennen es die Gelehrten.


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    1. @WGP
      Diese Sichtweise war unmittelbar nach dem 1.WK auch logisch und naheliegend. Entsprach auch dem von US-Präsident Wilson (heuchlerisch) propagiertem Selbstbestimmungsrecht der Völker.
      Durfte natürlich nicht sein - weil es ein Gebietsgewinn für den Kriegsverlierer Deutschland gewesen wäre.

      Viel später (als Hitler bereits regierte) waren es die führenden Sozialisten die der Republik Österreich in den Rücken fielen.
      Allen voran die rote Ikone Karl Renner (seine Logenbrüder stifteten ihm später das Denkmal an der Ringstraße).
      Der dazu aufrief, für den Anschluss an Nazi-Deutschland zu stimmen.
      Den Versuch Österreich zu verteidigen bezahlte hingegen der bis heute von den Roten und ihren Massenmedien diffamierte Kanzler Dollfuß mit seinem Leben (ermordet von den Nazis - die damals Terroranschläge verübten und einen Wirtschaftskrieg gegen Österreich führten).
      Dollfuß war sicher nicht ohne Fehler, aber ein echter Patriot und Österreicher.
      Während die anderen sich abwechselnd bei Stalin oder Hitler angedient haben.
      Aber so oder so - am Faktum, dass Hitler es in Österreich zu nichts gebracht hat, aber in Deutschland die Macht übernehmen konnte (auch mit Unterstützung aus dem Ausland) ändert sich nichts.

      Als persönliche Anmerkung: Ich halte es ähnlich wie H.C. Artmann.
      Der als Schriftsteller und Dichter aus dem 15. Wiener Hieb einmal sagte: "Natürlich bin ich deutscher Dichter".
      Und das wird wohl auch stimmen, denn seine Muttersprache war nicht Chinesisch.
      Natürlich bin ich auch Deutscher, eben Deutschösterreicher.

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  6. Genau! Hitler war Deutscher und Beethoven war ein Österreicher.
    Arme Öschies ...

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  7. Cher (chère?) Anonym,

    über diesen "Witz" hätten bereits Ihre Großeltern etwas müde und gequält gelächelt ... aber wie auch immer: Sie haben es erfaßt!

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