Montag, 2. Januar 2017

Ein Artikel des wackeren Theologen

Dr. Hermann Detering, einst ein Pfarrer der Evangelen in Berlin, und jetzt ein immer noch aktiver Forscher und Zweifler in theologischen Belangen, verdient einen Lese-Hinweis für die Leserschaft auch dieses Blogs:

Noch einmal: das Kreuz mit der Kante




Wegen meines Artikels „Bedford-Strohm, Marx und das Kreuz mit der klaren Kante“ auf der Achse des Guten wurde ich häufig  gefragt, wie ausgerechnet ich dazu komme, die beiden Kirchenmänner, die bei ihrem Jerusalem-Besuch mit Rücksicht auf ihre Gastgeber auf das Tragen des Kreuzes verzichtet hatten, zu kritisieren.

Nun, warum nicht?  In der BILD-Zeitung hatte der jüdische Historiker Michael Wolffsohn, der ebenfalls Kritik am Verhalten der beiden Kirchenrepräsentanten übte,  die „bange Frage“ gestellt: „Müssen wir Juden jetzt die letzten Verteidiger und Bewahrer des Christentums sein?“ Ich denke, dass ein christlicher Theologe und ehemaliger Pfarrer ebensoviel Recht hat, das Verhalten zu kritisieren, selbst dann, wenn er, wie ich, eine Position einnimmt, die vielen Kollegen wegen ihrer extremen historischen Skepsis als theologisch bedenklich erscheinen mag.
Manch gläubigem Christen (insbesondere der traditionell-katholischen Richtung) werden Deterings Ansichten ein Skandalon sein, aber meiner Meinung nach: ein heilsames! Und den Schlußsatz des Artikels könnte man als Jahresmotto für 2017 (und hoffentlich viele kommende!) verwenden:
Wenn man das Kulturchristentum nennen will, bekenne ich mich gerne dazu. Auch dazu, es als wesentlichen Bestandteil unserer abendländischen Kultur nach Kräften zu verteidigen.
"So mote it be!", wie der Engländer (und nicht nur der freimaurerische) in derlei Fällen zu schließen pflegt ...




1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ein schönes Zitat dazu:

"Die Türme der Kirche von heute hat der progressive Klerus nicht mit dem Kreuz, dafür aber mit der Wetterfahne geziert."
Nicolás Gómez Dávila

FritzLiberal