Donnerstag, 18. August 2016

Über den heute verstorbenen großen Historiker und Ehrenmann Ernst Nolte

... veröffentlicht "DiePresse" einen kurzen Nachruf:

Historiker Ernst Nolte mit 93 Jahren gestorben


Historiker Ernst Nolte
Historiker Ernst Nolte / Bild: (c) imago/Leemage  

Der deutsche Historiker hatte 1986 mit seinen Thesen zur Vergleichbarkeit der NS-Verbrechen mit denen des Stalinismus den "Historikerstreit" ausgelöst.
(Hier weiterlesen)

Falschmeldung, liebe "Presse"- (bzw. APA-)Redaktion! Ernst Nolte hat den Historikerstreit nicht "ausgelöst", sondern war vielmehr sein leidtragendes Opfer!

Ausgelöst hat ihn ein Artikel jenes (in jeder Hinsicht!) linken, geschwätzigen Pseudophilosophen, der im Gegensatz zu Nolte leider bis heute am Leben ist. Der von seiner genuin neomarxistischen Position aus einen mutigen Historiker, der etwas an sich ganz selbstverständliches aussprach, mit böswilligen Verdehungen und rabulistischen Uminterpretationen zum Abschluß durch die politkorrekten Medien freigab.

Nun, die Geschichte wird ihr Urteil über beide sprechen, und ich bin überzeugt, daß Ernst Nolte als Historiker den patentierten Worthülsenfabrikanten der Frankfurter Schule lange überleben wird. Wenn "DiePresse" einen der eifrigsten Mitstreiter dieses auf historischem Gebiet dilettierenden "Philosophen" wie folgt zitiert:
Mehr als zehn Jahre später zog Wehler das Fazit, er kenne keinen Historiker, der Noltes Interpretationen in den wesentlichen Punkten recht gegeben habe.
... dann beleuchtet das zwar gut die Kenntnis (recte: Unkenntnis!) dieses Herrn Wehler, hat jedoch in einem Nachruf nicht unkommentiert stehenzubleiben. Dieses Versäumnis der Redaktion(en) wurde zum Glück durch einen Kommentarposter korrigiert:
Collector 18.08.2016 14:41

Er blamierte Habermas

dessen wissenschaftliche Unseriosität im Historikerstreit durch Michael Stürmer, Klaus Hildebrandt, Joachim Fest, Dieter Bracher, Andreas Hillgruber u.v.a. nachgewiesen wurden.

Der Begriff "kausaler Nexus" ist inzwischen zu einer unverzichtbaren Kategorie historischer Forschung aufgestiegen, jetzt z.B. im Zusammenhang zwischen islami- schem Terror und Flüchtlingsschwemme.
"DiePresse" beschloß jedenfalls, zusätzlich zu ihrer Abschreibübung aus der APA noch einen Nachtritt auf den Verstorbenen zu verfassen:
1986 entzündete sich eine heftige Debatte über die Einordnung des Nationalsozialismus – an einem Text des Faschismus-Historikers Nolte.
 (Die Presse)
„Vergangenheit, die nicht vergehen will“ – unter diesem Titel veröffentlichte der damals hoch angesehene Berliner Historiker Ernst Nolte 1986 einen folgenreichen Text. Die nationalsozialistische Vergangenheit, schrieb er in der „FAZ“, sei „als Schreckbild . . . wie ein Richtschwert über der Gegenwart aufgehängt“. Er plädierte für einen „Schlussstrich unter das kollektivistische Denken“ („die Juden, die Russen, die Deutschen“). Und er bezeichnete einen „kausalen Nexus“ zwischen den Gräueltaten Stalins und dem Holocaust als „wahrscheinlich“: „War nicht der Archipel Gulag ursprünglicher als Auschwitz? War nicht der ,Klassenmord‘ der Bolschewiki das logische und faktische Prius des ,Rassenmords‘ der Nationalsozialisten?“ Neu sei die technische Durchführung gewesen.
(Hier weiterlesen)
Nun, was sollte daran etwas falsch sein? Oder sind nur tote Juden die "richtigen" Opfer, deren Tod uns mit gebührendem Grauen erfüllen muß, wogegen tote "Kulaken" oder "Kapitalisten" halt einfach irgendwie Pech gehabt haben, auf der falschen Seite gestanden zu sein?

Endgültig infam wird der Nachtritt, wenn Frau Simon resumiert:
Ernst Nolte schrieb sich in den Folgejahren immer mehr in die Isolation und festigte seinen Ruf als scharfsinniger, aber zunehmend verbohrter Historiker. Im Jahr 2000 erhielt er den Konrad-Adenauer-Preis, Kanzlerin Angela Merkel lehnte es ab, die Laudatio zu halten.
Aha: ein "scharfsinniger, aber zunehmend verbohrter Historiker" also? Aus dem Umstand erschlossen, daß diese FDJ- & Stasi-Trulla (die damals übrigens noch keineswegs Kanzlerin war!), die keinen grammatikalisch richtigen Satz herausbringt, es ablehnte, eine Laudatio für ihn zu halten? An Noltes Stelle hätte ich mir doch verbeten, daß so eine letztklassige Karrieristin und miese Politruk-Gestalt überhaupt bei solch einer Feier auch nur anwesend sein darf!

Was wäre unseren Machthabern (eher: unseren Lokalsatrapen der Siegermächte) denn genehmer als ein "scharfsinniger, aber zunehmend verbohrter Historiker"? Eine jener Dutzendgestalten, die das Narrativ einer Siegergeschichtsschreibung munter nachplappern? Die den allgegenwärtigen Gründungsmythos der per aspera ad astra sich aus dem Dunkel de NS-Greuel ins Licht der "friedlichen Nachkriegsordnung Europas" erhebenden Humanität und alles durchflutenden Demokratie besingen ... unter dezenter Ausblendung von Millionen Vertriebener aus den deutschen Ostgebieten, dem Baltikum, dem Sudetenland und vielen anderen Landen. Die willfährig unter der Knute einer ewigen (aber, wenn explizit angesprochen, stets in Abrede gestellten) Kollektivschuld "der Deutschen" Geschichtsklitterung nach dem Gusto der Besatzungsmächte betreiben? ... zur höheren Ehre der Alliierten, die die pöhsen Deutschen dankenswerterweise endlich umerzogen haben, indem sie sie um Rückgrat und Eier befreiten.

Es sind Nachrufe wie jene über Ernst Nolte in den heutigen Systemmedien, die dem aufmerksamen Leser die allgegenwärtigen Mechanismen der Desinformation so richtig vor Augen führen. Und jede Hoffnung auf ein baldiges Ende der "Diskurshoheit" der bis heute tonangebenden Alt-68er-Kreise als voreilig entlarven. Denn leider: "der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch" ...


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P.S.: Wie links die einst bürgerlich-liberale "Presse" mittlerweile tickt, erkennt man, wenn man die heutigen Artikel mit dem lobhudelnden Nachruf auf Hans Mommsen vor einigen Monaten vergleicht. Nun, "DiePresse" braucht sich dann auch nicht zu wundern, wenn ihr die Abonnenten scharenweise davonlaufen ...

11 Kommentare:

Rosenthal hat gesagt…

Dieser "Nachruf" eines sich als "libertaer und konservativ" bezeichnenden Bloggers ist vieles - aber von libertaer und konservativ so weit entfernt wie die Sahara vom Nordpol. Treffend wäre, der Blogger würde seinen Blog mit "identitär und völkisch" überschreiben.

Anonym hat gesagt…

"NS-Verbrechen" - Schrumpfköpfe, Lampenschirme mit Tätowierungen, Seife aus Yiddenfett.
Abgehackte Kinderhände - ach neh, das war büschen früher ...

Der anonyme antisemitische Troll

Reichsbürger hat gesagt…

Eben! Das gab es alles schon. Das mit einem Mut, der seinesgleichen sucht, unwiderstehlich nachgewiesen zu haben, ist das heroische Verdienst des Dahingegangenen. Was der verehrte Penseur bedauerlicherweise nicht erwähnt hat: ein Großteil der marxistischen Kamarilla, die Ernst Nolte zu erledigen versuchte, waren selber jüdisch: Mommsen, Jäckel, Wehler u.a. Noch Fragen?
Habermas war zwar kein Jude und auch, da widerspreche ich dem Penseur, kein Marxistischen, dafür war er ein Erzliberaler im miesesten Sinn und der East Coast hörig bis auf die Knochen. Was noch übler ist.

Günter hat gesagt…

Nolte hat zwar den sog. Historikerstreit erlitten/ausgelöst (je nach ideologischer Brille), aber Historiker war er nie und hat sich auch selber nicht als solcher gesehen und bezeichnet.
Er hat Germanistik, Philosophie und Altphilologie studiert, in Philosophie promoviert. Er war, wenn man so will, "Geschichtsphilosoph".

Damaszenerklinge hat gesagt…

@Rosenthal:

Dann wäre demnach auch Prof. Dilger "identitär und völkisch"?

Meinen Sie das wirklich ernst?

Rosenthal hat gesagt…

@Damaszenerklinge:
Nein. Ausweislich Ihres Links ist dieser (mir unbekannte) Prof. Dilger weder identitär noch völkisch. Ich finde in dem sehr sachlich und sine ira et studio geschriebenen kurzen Blog zum Tod von Nolte nicht von ferne Aussagen, die sich inhaltlich und tonal ähnlich anhören wie diese hier:

"Was wäre unseren Machthabern (eher: unseren Lokalsatrapen der Siegermächte) denn genehmer als ein "scharfsinniger, aber zunehmend verbohrter Historiker"? Eine jener Dutzendgestalten, die das Narrativ einer Siegergeschichtsschreibung munter nachplappern? Die den allgegenwärtigen Gründungsmythos der per aspera ad astra sich aus dem Dunkel de NS-Greuel ins Licht der "friedlichen Nachkriegsordnung Europas" erhebenden Humanität und alles durchflutenden Demokratie besingen ... unter dezenter Ausblendung von Millionen Vertriebener aus den deutschen Ostgebieten, dem Baltikum, dem Sudetenland und vielen anderen Landen. Die willfährig unter der Knute einer ewigen (aber, wenn explizit angesprochen, stets in Abrede gestellten) Kollektivschuld "der Deutschen" Geschichtsklitterung nach dem Gusto der Besatzungsmächte betreiben? ... zur höheren Ehre der Alliierten, die die pöhsen Deutschen dankenswerterweise endlich umerzogen haben, indem sie sie um Rückgrat und Eier befreiten."

Solowjew hat gesagt…

Herr Rosenthal, auf die Gefahr hin, dass Sie die notorische linksgrüne Antisemitismuskeule schwingen, darf ich mir zu Ihrem Posting die Bemerkung erlauben: nomen sit omen...

Dieser Blog hier gehört noch zu denjenigen, die nicht(!) vom "Jüdischen Weltkongress" finanziert werden. Hier wird noch deutsch und deutlich geredet. Geistige und sprachliche Umerziehung ist hier, Gottseidank, vergebene Liebesmüh.
Ziehen Sie also weiter, es gibt genügend amerikanische und/oder zionistische linksgrüne Adressen im Netz, wo Sie auf Ihre 30-Silberlinge kommen.

Victorinus hat gesagt…

Das Blog ist also völkisch – wieso eigentlich? Wegen dieses einen Absatzes? Was besagt der eigentlich genau, außer, daß er feststellt, daß deutsche Volksangehörige widerrechtlich und verbrecherisch während und nach Kriegsende vertrieben wurden und in der besetzten BRD wie auch in Österreich Umerziehungsmaßnahmen vonseiten der Alliierten stattfanden? Das sind doch Fakten. Beides muß man nicht gut finden und das ist es wohl, was den Blogherrn stört, nicht, daß die Nazis nicht mehr regieren. So schrieb er doch: »... unter dezenter Ausblendung von ...«.

Insgesamt finden sich hier einfach im Sinne des 19. Jh. klass. nationalliberale Gedanken kombiniert mit einem schwachen Theismus, so wie überhaupt noch bis in die Zwischenkriegszeit hinein die gehobene Mittelschicht und der akademische bzw. universitäre Bereich mehrheitlich in diesem Bereich zu verorten waren. Das wurde »den Deutschen« allerdings auch recht gründlich ausgetrieben, so etwas gibt es, zumal in diesen gesellschaftlichen Schichten und unabhängig von gewissen Verbindungskreisen, nur noch als eher kleine Minderheit. Da ist der Blogherr eine eher seltene Blüte. Sollte ich falsch liegen, möge er mich korrigieren.

Erstaunlich, wie immer genau in den Kommentarspalten zu solchen Blogartikeln auf diversen Blogs so eine »Sorte« auftaucht, die obendrein umgehend zum Angriff übergeht.


Für einen, der nur mit zwei Totschlagvokabeln ankommt, sind das allerdings bereits zu viel der Worte.

Deutschland den Deutschen hat gesagt…

@Victorinus: ausgezeichneter Konter! Die Linksgrünen haben außer dem gestanzten Leer- und Totschlagsformeln, die ihnen die US-hoerigen Umerzieher eingepflanzt haben, nix zu bieten.

Le Penseur hat gesagt…

Cher Victorinus,

Ihr Kommentarposting nehme ich gerne zum Anlaß eines eigenen Artikels, der sich mit der "Blattlinie" dieses Blogs beschäftigt. Es nervt nämlich schlicht und einfach, von Postern mit ... ähm ... gering ausgeprägter Fähigkeit zu sinnerfassendem Lesen regelmäßig mit der Nazikeule (u.ä.) niedergeschlagen zu werden.

Antaios hat gesagt…

Vielleicht (?) sieht das der von mir gern gelesen Penseur anders, aber ich sehe die Attribute "Identität" und "völkisch" NICHT als Nazi-Keule, sondern als Ritterschlag. Und wenn linksgruene Pygmaeen wie Herr Rosental das anders sehen, mir doch egal! Recht gepflegte identitaer-volkische Einstellung ist geradezu das Gegenteil zur NS-Ideologie, die eine ungenießbare krude links sozialistische war. S. die Arbeiten des großen Ernst Nolte.